Wie ich mir eine Sonos Arc geschnappt habe und dann wochenlang mein Haus nicht verließ
Steven Saftig
Global Head of Editorial
Unser Global Head of Editorial, Steven Saftig, konnte noch in letzter Minute, vor dem Shutdown unserer Büros eine Sonos Arc aus dem Headquarter in Santa Barbara hinaus schmuggeln. Da er pausenlos über unsere neueste Soundbar spricht, haben wir ihn gebeten, einen Blogbeitrag darüber zu schreiben. Vom Setup bis hin zu Dolby Atmos: Steven erzählt, wie es ist, wenn man den ganzen Tag mit der Arc zuhause verbringt.
Während der Rückfahrt nach Santa Barbara, erhielt ich noch im Zug, eine E-Mail von unserer Personalabteilung: „Alle Mitarbeiter arbeiten ab sofort im Homeoffice.“ Das war knapp zwei Monate vor der weltweiten Präsentation der Sonos Arc. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich noch nicht einmal ihren Sound gehört. Wenn ich einen Blogbeitrag über unsere Produkte schreibe, lasse ich immer meine persönlichen Erfahrungen mit einfließen, damit unsere Kunden eine realistische Einschätzung davon erhalten, was sie erwartet. Wie soll ich nun über unseren neuen Heimkino Speaker schreiben, wenn ich den Sound noch nie gehört hatte? Und ehrlich gesagt hatte ich zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht genau verstanden, was Dolby Atmos ist – obwohl es sich dabei um eines der aufregendsten Features der Arc handelt. Daher bekam ich Panik, als ich die E-Mail erhielt, in der wir dazu aufgefordert wurden, alles, was wir brauchten, aus dem Büro mitzunehmen. Also fing ich verzweifelt an, Nachrichten zu versenden.
Hat zufälligerweise jemand von euch einen unserer neuen, streng unter Verschluss gehaltenen Speaker herumliegen? Der nur darauf wartet, mitgenommen zu werden? Also … jetzt in diesem Moment?
Nach einem kinoreifen Abenteuer, das Geheimschränke und konspirative Produktübergaben umfasste, hielt ich schließlich eine Stunde bevor unsere Büros geschlossen wurden eine Arc in meinen Händen.
Das Auspacken der Arc: Eine einzigartige Design-Form. Und 76.000 einzeln gebohrte Löcher.
Als ich zuhause ankam, begann ich mit einer meiner liebsten Aufgaben beim Einrichten eines neuen Sonos Produktes: dem Auspacken. Dies ist bei der Arc genauso aufregend und dramatisch, wie ich es mir erhofft hatte. Noch wichtiger ist allerdings, dass wir uns wie immer bemüht hatten, die Auswirkungen unserer Produkte auf die Umwelt auf ein Minimum zu reduzieren. Zu diesem Thema sagt Michelle Enright, Senior Design Manager, Packaging Experience: „Bei der Arc hatten wir die einmalige Gelegenheit, die Verpackung von Grund auf neu zu entwickeln. Wir entschieden uns für ein Design mit einem Papiergehalt von 96,1 % – und somit gegen eine Schaumstoffpolsterung, die eine einfachere und kosteneffektivere Lösung gewesen wäre.“
Ich zog die letzte Schicht der Schutzverpackung ab und da war sie. Ich hatte zuvor bereits hunderte Fotos der Arc gesehen, wusste aber aufgrund ihres extrem raffinierten Designs nicht wirklich, wie sie tatsächlich aussehen würde. Ich trug sie vorsichtig zu meiner Medienkonsole, stellte sie vor meinen Fernseher und ging ein paar Schritte zurück. Übrigens: Die Arc lässt sich natürlich auch an der Wand montieren. Das Besondere an dem Design der Arc: Es ist wirklich schwierig, ihre Form zu beschreiben. Sie ist nicht kastenförmig. Sie ist nicht rechteckig. Sie ist auch nicht zylinderförmig. Sie wirkt eher so, als würde sie sich wellenförmig bewegen. Das Design der Arc vermittelt nicht das Gefühl, dass es mit dem Rest des Heimkino-Systems konkurrieren oder sich davon abheben möchte. Kitty Suidman, Director, Color Material & Finish, findet: „Das Design [der Arc] ist praktisch und weist ein sanftes, vertrautes Profil auf. Sie wirkt daher wie ein normaler Einrichtungsgegenstand“.
Ich begann, um die Arc herumzulaufen, und entdeckte dabei aus jedem Blickwinkel eine neue Facette des Designs. Sie hat keine groben Kanten, keine klobigen, hervorstehenden Teile oder Hohlräume. Kurz gesagt: Sie ist atemberaubend. Allerdings war mir natürlich klar, dass jedes Detail so geplant war. Philippe Vossel, Industrial Designer bei Sonos, erklärt: „Wir verfolgen einen 360-Grad-Ansatz. Das Produkt soll aus jeder Perspektive perfekt sein, ganz gleich, ob man es nun von oben, unten oder von der Seite ansieht.” Philippe Vossel und das Team für Produktdesign berücksichtigten ebenfalls, wie das Design wirkt, wenn man den Blick über das Produkt schweifen lässt. „Wir wollten vermeiden, dass der Kunde durch grobe Details gestört oder abgelenkt wird“, sagt er. „Am Ende ist es die Gesamtheit dieser Details, dank derer wir großartigen Sound durch ein perfektes Design ergänzen.“
Ein weiterer nennenswerter Aspekt in Bezug auf das Design der Arc: Jedes Sonos Produkt ist das Ergebnis der kreativen Zusammenarbeit zwischen Hardware- und Software-Teams und deren Entscheidung, was sie in den Speaker integrieren möchten, wobei auch die Wünsche des Produkt Design Teams berücksichtigt werden. In einer Arc steckt jede Menge Technologie. Darauf komme ich gleich noch zu sprechen. Bei der Front treffen diese unterschiedlichen Interessen aufeinander: Sie beinhaltet all diese unglaubliche Technologie und hat zugleich das extrem schöne Design, das unsere Kunden an Sonos Produkten so schätzen. Wir haben bei der Front der Arc die überaus erfolgreichen technologischen Weiterentwicklungen der Front des Play:5 und der Playbase einfließen lassen. Entstanden ist eine makellose, perfekt geformte Konstruktion mit über 76.000 Löchern, die großartigen Sound und maximale WLAN-Leistung bietet. „Dies ist die aktuellste Version eines Designs, an dem wir bereits seit vielen Jahre feilen“, so Dana Krieger, Senior Director, Product Design.
Musik hören mit der Arc
Ich habe die Arc während der Arbeit eingerichtet und hatte daher keine Zeit, mir direkt einen Film anzusehen. Allerdings war ich so gespannt auf den Sound, dass ich mich dazu entschied, mir zumindest einen Song anzuhören. Trotz aller Vorfreude habe ich jedoch zunächst Trueplay™ eingerichtet, um die Arc an mein Wohnzimmer anzupassen – das hat nämlich keine einheitliche Form. Trueplay ist übrigens mit Abstand mein liebstes Sonos Feature. Auf Trueplay zu verzichten ist in etwa so, als würde man ein neues Auto fahren, ohne den Sitz und den Lieblingsradiosender einzustellen. Obwohl man die Fahrt dennoch genießt, fehlt etwas für das individuelle, perfekte Erlebnis.
Ich habe also einen Testsong abgespielt. (Hast du auch schon einen Testsong? Ich höre mir immer denselben Song an, wenn ich einen neuen Speaker teste: „Rhiannon“ von Fleetwood Mac. Ich habe diesen Song bereits als Baby gehört und kenne ihn daher in- und auswendig. Falls du noch keinen Testsong hast, höre dir diese Playlist an. Bei diesen Tracks zeigt dein System die maximale Leistung.) Ich habe mich dann auf meine Couch gesetzt und mir den Song so angehört, wie es mir Greg McAllister, Sound Experience Manager bei Sonos, erklärt hat.
Dramatische Pause.
Mir sind sofort zwei Dinge aufgefallen: die Klangfülle und die Klarheit. Was meine ich aber mit „Klangfülle“? Damit meine ich nicht nur, dass der Sound den Raum erfüllt, was definitiv der Fall ist. Stell dir vor, jemand gibt dir ein Stück Papier mit den Maßen 2 Zentimeter x 2 Zentimeter und dazu 6 verschiedene Farben und fordert dich dazu auf, mit allen Farben ein Bild deines Hauses zu zeichnen. Mit einer ruhigen Hand bist du möglicherweise in der Lage, eine grobe Zeichnung anzufertigen. Allerdings wird dir die Haustür nicht besonders detailliert gelingen. Du wirst auch die Blumen in den Blumenkästen nicht zeichnen können. Außerdem werden sich einige Farben zu einem trüben Braun vermischen. Nun stell dir vor, dass du eine Zeichnung auf einem Papier mit den Maßen 2 Meter x 2 Meter anfertigen sollst. Dies ist die Art Räumlichkeit, die die Arc beim Musikstreaming bietet. In meinem Fall bedeutet es, dass mir beim Song „Rhiannon“ Ebenen auffielen, die ich noch nie zuvor gehört hatte. Neben dieser besonderen Klangvielfalt überzeugt die Arc außerdem mit einer einzigartigen Klarheit. Die Stimmen, Gitarren, die Klaviatur, der Bass und die Drums klingen unglaublich sauber und klar. Kurz gesagt: Der Song klang perfekt.
Was ist Dolby Atmos?
Man merkt, wie begeistert ich von meiner Experience mit der Arc war, und zwar nur mit ihr. Ohne Sub. Ohne hintere Surround Speaker. Ohne Doly Atmos. Aber die Arc wurde so entwickelt, dass sie mit den rasanten Fortschritten der Heimkino-Technologie mühelos mithalten kann. Daher war Dolby Atmos, der neue Gold-Standard des Heimkino Sounds, unverzichtbar. Ich wollte sehen, wie sich die Arc mit einem kompletten Atmos-Setup anhört.
Aber was bedeutet überhaupt Atmos? Obwohl es online viele Videos und Erklärungen dazu gibt, möchte ich diese Technologie mit meinen eigenen Worten beschreiben. Vor Atmos mussten Soundelemente eines Films oder einer Sendung einem bestimmten Kanal zugeordnet werden (einem linken, mittleren, rechten Kanal oder einem Kanal hinten links oder hinten rechts, etc.). Mit Atmos werden Soundelemente wie Objekte behandelt – und alle Kanäle sorgen gemeinsam dafür, dass diese Soundelemente im gesamten Raum genau positioniert werden. Und jetzt wird´s interessant: Atmos fügt dem Sound Höhe hinzu. Bei der Arc geschieht dies beispielsweise, indem die nach oben gerichteten Treiber den Sound von der Decke abprallen lassen. Dadurch werden diese Soundelemente nicht nur auf der horizontalen, sondern überall auf der dreidimensionalen Ebene deines Raums gehört. Doch was bedeutet das für deine Sound Experience? Ich hatte gehofft, dass du das fragst.
Filme mit der Arc: die Dolby Atmos Experience
Ich habe den Sub und zwei hintere Sonos One SL mit der Arc verbunden. Dann habe ich (wegen des Hinzufügens der hinteren Speaker) mein System erneut mit Trueplay abgestimmt. Dann habe ich mir Popcorn gemacht Und Mad Max: Fury Road angesehen. Mir wurde direkt in der ersten Szene klar, warum Atmos beim Heimkino Sound neue Standards setzt. In der Eröffnungssequenz wurde ich von einer Fülle an Stimmen und Umgebungsgeräuschen umhüllt. Diese neue, aufregende Sound Experience gab dem Begriff „mitreißend“ eine völlig neue Bedeutung. Für die kompletten zwei Stunden des Films war ich mitten im Geschehen. Die Tongestaltung des Films ist sehr kraftvoll und lebhaft – und Atmos hat mein Erlebnis um so viele Ebenen bereichert. Gleichzeitig konnte ich jedes Wort der Dialoge perfekt verstehen – selbst inmitten der imposantesten Soundeffekte. Chris Jenkins, Oscar-prämierter Tontechniker und Mitglied des Sonos Soundboard, erzählte mir später, dass Dialoge das Grundgerüst jedes Filmes sind. Selbst bei deaktivierter Sprachverbesserung liefert die Arc kristallklare Dialoge. Dann gibt es noch die ruhigen Momente im Film, heitere und schöne Szenen mit sanften Klängen und Geflüster. Dank des unglaublich präzisen Sounds der Arc gefielen mir diese Szenen genauso gut wie die Actionszenen.
Der vielleicht interessanteste Aspekt der Atmos Experience ist allerdings, dass man nie das Gefühl von Effekthascherei hat. Während der gesamte Raum vom Sound erfüllt ist, wirkt rein gar nichts deplatziert oder künstlich. So wirst du nicht plötzlich durch ein unerwartetes Geräusch hinter dir von der Handlung auf dem Bildschirm abgelenkt. Das perfekte Sound Erlebnis ermöglicht es dir, vollständig in die Welt auf deinem TV-Bildschirm einzutauchen.